Das Projekt „Identifizierung, Bewertung und Anerkennung informell erworbener Kompetenzen“, kurz IBAK, ist abgeschlossen. Diese Projektwebsite www.competences.info steht weiterhin für alle Interessierten offen, sie wird allerdings nicht mehr aktualisiert.
Die Identifizierung, die Bewertung und die Anerkennung informell erworbener Kompetenzen – das sind für uns nach wie vor Hot Items. Finden Sie auf unserer Homepage www.heurekanet.de einen aktuellen Überblick zu Verfahren und Instrumenten in unserer IBAK-Datenbank oder auch News aus unserem BMBF-Projekt „"KomBiA - Kompetenzbilanz für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer". Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Virtueller Instrumentenkoffer
In dieser Datenbank („Virtueller Instrumentenkoffer") finden Sie Methoden und Instrumente der Identifizierung, Bewertung und Anerkennung von informell erworbenen Kompetenzen. Die Datenbank ist das Resultat eines kontinuierlichen Forschungsprozesses mit Beteiligung von Professionals im Feld des Lebenslangen Lernens und von Entwicklern. Die Beschreibungen sind kurz und präzise, für weitere Informationen nutzen Sie bitte die aufgeführten Hinweise.
Falls Sie Erfahrungen mit einem der Verfahren, Instrumente oder Methoden gemacht haben, scheuen sie sich bitte nicht, uns darüber zu informieren. Der „Virtuelle Instrumentenkoffer" ist ein lebendiges Produkt und ist von den Erfahrungen und dem Interesse der Nutzer abhängig.
Bitte setzen Sie sich auch mit uns in Verbindung, falls wir ein Verfahren übersehen oder Sie Anregungen zur Korrektur haben sollten. Vielen Dank!
Name des Verfahrens | Du kannst was |
Typologie | Ziel des Verfahrens: Anerkennung Kompetenzbegriff: zu Beginn subjektiv später objektiv Funktion:summativ Bezugsgröße: entwicklungsorientiert Methoden der Datengewinnung: situativ und indirekt, im weiteren Verlauf direkt |
Zielgruppe | Zielgruppe sind:
a) Personen ohne Lehrabschluss b) MigrantInnen ohne österreichischen Lehrabschluss c) Mindestalter 22 Jahre d) Kenntnisse und Fähigkeiten in den u.a. Berufen Im Projekt sollen Personen angesprochen werden, die noch keinen Lehrabschluss haben. Diese Personen verfügen meist über sehr gute praktische Fähigkeiten. Sie sollen durch geeignete Maßnahmen zu einem Lehrabschluss geführt werden. Die Entwicklung und Erprobung eines auf österreichische bzw. oberösterreichische Rahmenbedingungen zugeschnittenen Modells zur Erfassung, Anerkennung und Validierung informell und non-formal erworbener Kompetenzen am Beispiel ausgewählter Berufe. |
Beschreibung | Das Projekt richtet sich an Personen, die über keinen Lehrabschluss verfügen. Diese Personen verfügen meist über sehr gute praktische Fähigkeiten und sollen durch geeignete Maßnahmen zu einem anerkannten Lehrabschluss geführt werden. Um eine Konkurrenz zur üblichen Lehrzeit zu vermeiden, wurde das Mindestalter der TeilnehmerInnen des Projekts mit 22 Jahren festgelegt.Anschließend an eine Erstberatung erfolgt eine erste „Performanzfeststellung“, d.h. unterstützt von persönlichen Trainern/Beratern verschaffen sich die TeilnehmerInnen einen Überblick darüber, welche ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten bereits anerkannt werden und was zum Lehrabschluss noch nötig ist. Dabei wird ein persönliches Portfolio anhand für den jeweiligen Beruf vorgegebener Portfolio-Arbeitsunterlagen erarbeitet. Aufbauend darauf erwerben die TeilnehmerInnen im Rahmen einer maßgeschneiderten Weiterbildung jene Kenntnisse und Fertigkeiten, die sie für den Lehrabschluss noch brauchen. Experten der Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer stellen dann gemeinsam mit den Teilnehmern fest, ob Sie nach dieser Weiterbildung alle Kenntnisse und Fertigkeiten haben, die zum Lehrabschluss benötigt werden. Nach positiver Feststellung erhalten die TeilnehmerInnen ihr Lehrabschlusszeugnis. |
Methoden/ Instrumente | Die persönlichen Kompetenzen werden hier vor allem im Hinblick auf das gewählte Berufsbild erfasst. Dazu wurde Portfoliomaterial für 10 Lehrberufe erstellt (Koch/Köchin, MaurerIn, UniversalschweißerIn, Garten- und Grünflächengestaltung, Metallbearbeitung, TischlerIn, EDV-TechnikerIn, Einzelhandel, Restaurantfachmann/-frau). Dieses umfasst:
• Eine Beschreibung der Kompetenzen lt. Berufsbild und Prüfungsordnung • Eine Checkliste für Selbst- und Fremdeinschätzung (Performanzdarstellung) Die persönlichen Kompetenzen werden von den Teilnehmern selbst erarbeitet und anschließend in der ersten Performanzfeststellung beurteilt, ob bzw. in wie weit sie den geforderten Kompetenzen für den Lehrabschluss im gewünschten Beruf entsprechen. Nach einer allfälligen Weiterbildung um fehlende Kompetenzen zu erwerben erfolgt eine endgültige Beurteilung der Kompetenzen durch entsprechende Fachleute der Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer. Werden alle Kriterien erfüllt, wird das Lehrabschlusszeugnis verliehen. |
Fokussierte Kompetenzen | |
Ablauf, Vorgehen | Du kannst was! lässt sich idealtypisch in sechs Phasen unterteilen: Zu Beginn erfolgt eine verpflichtende Einstiegsberatung. Ziel dieser Beratung ist eine Abklärung darüber, ob eine Teilnahme an diesem Programm grundsätzlich als sinnvoll erachtet wird oder ob alternative Wege eingeschlagen werden sollten. Das Herzstück ist eine Portfolio-Arbeit, in der bereits entwickelte Kompetenzen analysiert und dokumentiert werden. Die Portfolio-Arbeit wird im Zuge eines mehrmaligen Workshops unter Begleitung von Portfolio-TrainerInnen erarbeitet. Die Workshops haben eine Gruppengröße von acht bis zwölf TeilnehmerInnen. Ergebnis dieser Phase ist eine Portfolio-Mappe, in der eine Selbsteinschätzung berufsbildrelevanter Kompetenzen gegeben wird. Die Selbsteinschätzung kann dabei mit unterschiedlichsten Nachweisen (Zeugnis, Kursbestätigung, etc.) unterstützt werden. Die Portfolio-Mappe wird nach der Fertigstellung an Mitglieder der Prüfungskommission der Wirtschaftskammer übermittelt. Qualicheck I: Die in der Portfolio-Arbeit angeführten beruflichen Kompetenzen werden bei einem Fachgespräch gemeinsam mit erfahrenen PrüferInnen ausgewertet und überprüft. Als Bezugsrahmen dient dabei die Ausbildungs- bzw. Prüfungsordnung des fraglichen Lehrberufs. Wenn das Berufsbild nicht vollständig, aber zumindest mehr als die Hälfte des Berufsbildes nachgewiesen wird, dann werden individualisierte, ergänzende Weiterbildungsmaßnahmen eingerichtet .Ergänzende Weiterbildung: Die in Hinblick auf das Berufsbild fehlende Kompetenzen werden auf der Basis eines individuellen Weiterbildungsplanes entwickelt. Dies kann beispielsweise durch die Absolvierung von Kursen, durch die Einbeziehung der Berufsschule oder aber auch durch die Erweiterung der beruflichen Praxis in einem Betrieb erfolgen. Qualicheck II: Die Überprüfung der noch nicht nachgewiesenen Kompetenzen erfolgt durch ein Fachgespräch sowie durch eine praktische Arbeit (Arbeitsprobe) vor der Lehrabschluss-Prüfungskommission. Im Vergleich zur Lehrabschlussprüfung steht hier eine an die Zielgruppe angepasste Prüfungsdidaktik im Vordergrund .Bei positivem Ausgang des Verfahrens werden die beruflichen Kompetenzen durch ein Lehrabschlussprüfungszeugnis anerkannt, das durch die Lehrlingsstelle ausgestellt wird. Dieses Zeugnis unterscheidet sich nicht vom jenem, das auf dem normalen Weg durch die Lehrausbildung vergeben wird und führt somit zu einem formalen, gesetzlichen anerkannten Berufsabschluss. |
Ziel/ Ergebnis | Die Personen der Zielgruppe sollen durch die Feststellung Ihrer Qualifikationen in die Lage versetzt werden in zur Zeit angebotenen Berufsbildern einen Abschluss zu erlangen |
Zeitbedarf Der Zeitbedarf bezieht sich auf die Teilnehmer. Wie viel Zeit muss ein Teilnehmer für die Durchführung einplanen. |
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Lizenzvergabe | |
Direkte Kosten Die direkten Kosten umfassen den Betrag, den eine Einrichtung pro Teilnehmer für die Durchführung einplanen sollte. |
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Beratung, Begleitung | |
Anbieter | FAV Oberösterreich ,Wienerstrasse 150 A - 4021 Linz Tel.: 0732 / 330 734-0 Fax: 0732 / 330 734-20 www.favooe.at |
Entwickler | Das Pilotprojekt wurde vom EB-Forum und den oberösterreichischen Sozialpartnern initiiert und anschließend (2007) beim Firmenausbildungsverbund Oberösterreich (FAV OÖ) als Träger angesiedelt. |
Handbücher, Einführungen | |
Studien, Erfahrungsberichte, Evaluationen | |
Weitere Infos | www.dukannstwas.at, www.favooe.at http://blog.aus-und-weiterbildung.eu/kompetenzanerkennung_du-kannst-was/ |
verfügbare Sprachen | deutsch |
Anerkennungs- Dieses Verfahren ermöglicht die für ein Berufsziel relevanten Kompetenzen, egal wie sie erworben wurden, durch ihre Dokumentation anerkennen zu lassen. Damit kann ein berufliches Zertifikat/Diplom erworben werden, adäquat einem beruflichen Ausbildungszertifikat. verfahren |
ja |